Grünes Band Etappe Sonneberg
Wo heute Wanderer, Radfahrer und Skifahrer die ausgewiesenen Wege an der Deutsch-Deutschen Grenze im Ortsteil Spechtsbrunn nutzen, waren jahrzehntelang tödliche Sperranlagen vorhanden: Zäune mit Stacheldraht, Signal- und Selbstschussanlagen.
Das Gelände zwischen den Zäunen wurde mit Tretminen bestückt, die Mensch und Tier das Leben kosteten. Dörfer, die zu dicht am Grenzstreifen standen, wie der Spechtsbrunner Ortsteil Christiansgrün, wurden dem Erdboden gleichgemacht. Menschen, die die Flucht wagten, wurden erschossen.
Schwierigkeit
schwer
Länge
89 km
Dauer
individuell
Höhenmeter
unbekannt
Bus & Bahn
variable Startpunkte
Beschreibung
Sonneberg und Umgebung sind geprägt durch eine bewegte und reiche Grenzgeschichte. Im Landkreis Sonneberg bilden der Kolonnenweg und mehrere Rundwanderwege das Wegesystem Grünes Band Thüringen. Zahlreiche Ereignisse und Spuren der jüngeren deutschen Geschichte sind für den Tourismus, die Naherholung und das Naturerleben aufbereitet und erschlossen worden. Großformatige Schautafeln entlang des Weges lassen die historisch-geschichtliche Dimension, die Grenzgeschichte(n) erlebbar werden und weisen auf Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten hin.
Grenzwanderweg Grünes Band Thüringen, Landkreis Sonneberg.
Die südthüringische Stadt Sonneberg liegt unmittelbar am Grünen Band Thüringen und ist eine wichtige Station auf dem Grenzwanderweg. Der grenznahe Ortsteil Hönbach ist mit der Friedhofskapelle und der geschichtsträchtigen »Gebrannten Brücke« an den Grenzwanderweg angebunden. Im Landkreis Sonneberg war die »Gebrannte Brücke« der erste Ort, der als Grenzübergang freigegeben wurde. Am 1. Juli 1990 wurde hier der Staatsvertrag über die Abschaffung der Personenkontrollen an der innerdeutschen Grenze unterzeichnet.
Luftlinie etwa einen Kilometer nordwestlich der »Gebrannten Brücke« liegt der Friedhof in Hönbach. Mit dem Ausbau einer befestigten DDR-Staatsgrenze ab 1952 gerieten Friedhof und Kapelle in den unmittelbaren Grenzsicherungsbereich. Seit den 1970er Jahren befand sich die Anlage im Streifen zwischen Signal-, Sperr- und Grenzzaun. Friedhofsbesuche bedurften daher grundsätzlich einer vorherigen Anmeldung. Friedhof und Kapelle können als Zeugnisse der Zeitgeschichte besichtigt werden.
Grenzwanderweg Grünes Band Thüringen, Teilstück Sonneberg-Hönbach
Hinweis: Bitte bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen, da Minen im Grenzstreifen nicht ausgeschlossen werden können!
Unsere Tipps
Tierische Grenzgänger
Erleben Sie Grenz-geschichte(n) hautnah mit der Audiotour 3 an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Ortsteil Spechtsbrunn. Leihgeräte erhalten Sie im Naturparkinformationscenter Spechtsbrunn oder laden Sie sich die Tour hier herunter.
Gras wuchs über Christiansgrün
An der heutigen Verbindungsstraße zwischen Neuenbau und Tettau, direkt am Lutherweg, liegen die Ruinen von Christiansgrün. 1960 wurden die letzten Bewohner der kleinen Siedlung verhaftet und ins Stasi-Gefängnis gebracht. Der Ort wurde dem Erdboden gleichgemacht. Weitere Geschichten zu Zwangsaussiedlungen im Landkreis Sonneberg finden Sie hier.
Reste der Vergangenheit
Am Ortsrand von Heinersdorf, an der Straße nach Welitsch, sind Teile der Grenzsperranlagen der innerdeutschen Grenze erhalten.